Errichter: Oberamt Germersheim & ein Müller aus GER
Jahr: 1712
Stelle: Landgut Lochmühle
Koordinaten: 49.23842, 8.34580
Historie:
Kein Anwesen in Lingenfeld war von mehr Unglücksfällen heimgesucht und hatte mehr Besitzer, als die fast 300 Jahre alte, idyllisch am Druslachbach gelegene „Lochmühle“!
Die Entstehungsgeschichte der Mühle fing 1712 an. Damals noch oftmals im Volksmund „Druslachloch“ oder auch „Mördergrube“ genannt, disponierte das Oberamt Germersheim einen Müller, der eine Mahlmühle an dieser Stelle errichtete. Doch nicht lange hatte er an dieser Stelle sein Glück, denn die Druslach schwoll zu einem reißenden Bach an und ruinierte alles. Völlig verarmt und verschuldet verkaufte er die Mühle 1713 an einen Müller aus Schwegenheim. Doch auch er scheiterte mit der Mühle.
1719, von der Aussichtslosigkeit überzeugt, errichteten Joh. Georg Karr aus Speyer und Johann Neuburger aus Frankfurt eine Wappenschmiede.
1733 demolierten im Lingenfelder Wald kampierende, unter französischer Fahne dienende Schweizer Soldaten die Mühle und stahlen alles, was aus Eisen war.
Weitere Pächter waren :
1736 Herr Schanz, Wirt der „Goldenen Krone“
1776 Anton Berneck und Georg Sans
1788 Ludwig Schiffmacher
1796/97 französisches Staatseigentum
1797 Heinrich Bräunig
1835 Valentin Däuwel – von ihm stammen die noch heute in der Grundform erhaltenen Wohn- und Stallgebäude aus dem Jahre 1848
Hier steht aus dem Jahre 1835 auch noch ein riesiger roter Gedenkstein.
1881 bis 1899 wurde die Mühle von den Besitzern der Holzmühle mit betrieben
1910 bis 1929 Konrad Manz – dieser staute die Druslach zu einem See an
1929 Friedrich Brecht (Sattler)
1922 Der neugegründete Fischzuchtverein pachtet den See für 20 Jahre
22./23.11.1930 brach der Staudamm – der See lief in kürzester Zeit leer und demolierte die Turbine und den Mahltrakt.
Fast hätte sich die Katastrophe von 1930, Kriegsende 1945, wiederholt.
Aus unbekannten Gründen explodierten von eingerückten amerikanischen Soldaten im Teich entsorgte deutsche Munition und riss ein Loch in den Staudamm. Der Teich lief leer, ohne an den Gebäuden Schaden anzurichten.
Der Lingenfelder Markus Kauther, der in den 80er Jahren ein sehr erfolgreicher Radrennfahrer, wurde neuer Besitzer der Mühle.
Bei den Umbaumaßnahmen in einen Wohnkomplex blieben aber die ursprünglich geschlossene „fränkische Hofform“ erhalten.