Errichter: Ortsgemeinde Lingenfeld
Jahr: 1854
Stelle: Altspeyerer Straße / Stettenbergstraße
Historie:
Der Bachlauf ist kein natürlicher Bach mit einer Quelle. Er wurde noch vor
1000 n. Chr. als Entwässerungsgraben eines Hofgutes bei Bornheim –Dammheim mit Ablauf zum Rhein bei Mechtersheim angelegt.
Sein Wasser kommt seit ca. 1550 bei Offenbach aus der Queich.
Ursprünglich mündete der Gnadenbach am heutigen Schäferweiher in den Rhein bis er 1321 zum Antreiben einer Mühle nach Mechtersheim umgeleitet wurde. Bei der Entstehung der Insel Grün ist der Bach durch allmähliche Ausweitung des Rheinbogens „Roter Hamm“ um 1700 in den Rhein abgebrochen. Anschließend verschob sich im Rheinhochufer der tiefe Gnadenbachgraben mit seiner Gnadenbachmündung in den nächsten 200 Jahren (bis um ca. 1900) immer mehr Richtung Lingenfeld.
Allein seit 1783 bis 1823 war der Rhein innerhalb 40 Jahren, 145 Meter Richtung Dorf vorgedrungen. Der Gnadenbachgraben, ähnlich dem heutigen, endete damals ungefähr an der heutigen Böschung der Bahnlinie. Damals lagen die Felder noch ca. 13 Meter höher durch die der Bach floss und ca. 300 Meter Richtung Baggersee in den damaligen Rhein mündete. Erst durch weitere katastrophale Hochuferabbrüche entstand danach allmählich der heutige Bachgraben.
Aufgrund des periodisch unterschiedlichen Wasserangebotes durch die Wasserabnahmen der Anlieger, war früher der Hofgraben zum Antreiben von Wasserrädern nur begrenzt nutzbar. In Lingenfeld wurde der Bach von 1854 bis 1884 hinter der Altspeyerer Straße als Antrieb eines Schmiedehammers und bis um ca. 1890 als Mühlradantrieb genutzt.
Mehrere Jahre später wurde das Haus mit seinem Wasserrad als Zigarrenfabrik genutzt.
Danach wurde das Anwesen verkauft und es entstanden Mietwohnungen. Die Verbandsgemeinde Lingenfeld investierte im Jahr 2011 viel Geld (ca. 250 ts €),
um zu verhindern, dass das angrenzende Mietshaus (ehemals Zigarrenfabrik)
nicht unterspült und damit baufällig wurde.