Errichter: Johann Gottfried Tulla, Rheinbegradiger
Jahr: 1837
Stelle: Altrheinlandschaft / gegenüber vom Bahnhof
Koordinaten: 49.25162,8.4974
Historie:
Lag um 1500 Lingenfeld noch ca. zwei Kilometer entfernt vom Rhein, so hat sich inzwischen der Rhein (heute Altrhein) dem Dorf bis an die Kolpingstraße und fast bis zum Lingenfelder Bahnhof genähert (Stand 2020)
Um das vor dem Untergang bedrohte Lingenfeld zu bewahren, versuchte man mit der Verkürzung und Begradigung der damaligen Rheinschleife vor Rheinsheim dem entgegen zu wirken. Es führte aber immer wieder zu unkontrollierbaren und jährlich wiederholende Hochwasser, die zu Uferabbrüchen führten.
1801 hieß es zu den Vorarbeiten:
„Zum Schutz vor Uferabbrüchen bei Hochwasser vor dem französischen Dorf Lingenfeld (seit der Annexion 1797 zu Frankreich gehörend), plante man einen Durchstich“.
Gegen dieses Vorhaben protestierten die Rheinsheimer Bürger, weil sie befürchteten, dass nach dem Durchstich ihre sogenannte Halbinsel Grünwald (heute Insel Grün) nur noch mit dem Schiff zugänglich wäre. Wegen deren Anliegen hatte der Kommandant Chapelle ein Einsehen und ließ die Arbeiten wieder einstellen.
1826 begann man mit der Rheinbegradigung unter der Leitung von Johann Gottfried Tulla, dem Militäringenieur.
Tullas Wirken kann entgegengehalten werden, dass heutige Umweltprobleme wie die Absenkung des Grundwasserspiegels oder die folgenschwere Veränderung von Flora und Fauna damit eng miteinander verbunden sind.